Für die Gründerin Eva-Maria Wendt kam die Initialzündung auf Bali - schockiert von den Müllmassen im Meer setzte sie ihren Neujahrsvorsatz zuhause gleich in die Tat um. Schon bald war für sie klar, daraus kann mehr entstehen und so begann die Geschichte von Treu-Refill, die uns Eva hier erzählt.
So ist die Idee entstanden: 2018 machte ich mit meiner Familie ein 3 monatiges Sabbatical auf Bali. Das war schon immer unser Traum, etwas länger auf dieser mystischen Insel zu sein. Es ist für uns ein unvergessliches Erlebnis und wird uns nachhaltig in Erinnerung bleiben. Besonders beeindruckt haben uns die Balinesen, die ein unglaublich freundliches und liebevolles Gemüt haben. Sich nie aus der Ruhe bringen lassen und einfach immer ein Lächeln und zugewandte Gesten verschenken. Nicht ohne Grund wird Bali auch die Insel des Lächelns genannt.
Doch so ist es wohl bei jedem Aufenthalt in der Welt, es gab leider auch gewaltige Schattenseiten. Denn im indischen Ozean schwimmt eine unfassbare Menge Müll in Form von riesigen Müllteppichen. Natürlich hatte ich das schon gelesen und gehört, aber es mit eigenen Augen zusehen ist etwas anderes. Dieser Müll wird tonnenweise an die Strände Balis gespült. Es gibt keine wirkliche Idee, wohin und was tun damit. Hinzu kommt, dass es in Indonesien wie in vielen anderen Ländern keine funktionierende Abfallbeseitigung gibt.
Das ist keine Lösung! Dieser Anblick hat uns das Herz gebrochen! Es geht nicht weiter so!
Müll wird in Landfills einfach in offenen Feuern verbrannt, ins Meer oder die Flüsse entsorgt - dort dümpelt er umher. Es ist aber natürlich nicht die Schuld der Balinesen! Denn es ist zum großen Teil auch unser Müll, der dort schwimmt. denn dieser wurde über Jahre nach China verschifft und diente dort in Teilen als Rohstoff. All das was nicht weiterverarbeitet werden konnte - also eine gewaltige Menge wurde ins Meer verklappt. Derweil möchte China unseren Müll aus Europa nicht mehr kaufen. Im Moment wird er in großen Teilen nach Afrika verschoben und landet so auch in Massen im Meer.
Doch wo fängt man an? Wir können ja nicht die ganze Welt verändern...?
Das ist ja klar, aber seinen individuellen Beitrag kann man schon leisten. So gingen wir Schritt für Schritt vor. Auf diesem Weg fiel mir auf, dass in der Kosmetikindustrie besonders viel bunter und schlecht recyclebarer Müll entsteht. Die Drogerie war für mich bisher nicht so ein “negativ” besetzter Ort, aber mit dieser neuen Sensibilität für das Thema Müllvermeidung, stach es mir jetzt ganz besonders ins Auge.
Das triggerte mich und ich fing an unsere Shampoos und Seifen selber herzustellen. Ich wollte nicht nur einen rein natürlichen Inhalt, sondern eben auch auf Verpackungsmüll verzichten. Zunächst fing ich mit Shampoobars an, doch bei meinen Locken ist das nicht die optimale Variante. Alles verzottelt sich so leicht und war schwer kämmbar. Ich benötige auch einen Conditioner für meine Haarstruktur. Darüber kam ich auf die Idee mit den Pulveressenzen, die erst zu hause zu einem benutzerfreundlichen Flüssigprodukt werden und somit Einmalverpackungen vermeiden können.
Christine, Brand- und Webdesignerin und damals noch meine Nachbarin, erzählte ich von diesem Einfall und sie war sofort begeistert. Wir entschlossen uns gemeinsam, das als kleines Startup voranzutreiben, um nachhaltiges Verbrauchen einfacher verfügbar und mit Freude erlebbar zumachen.
Nach viel, viel Recherche über naturkosmetische Inhaltsstoffe, nachhaltige Verpackungsmaterialien -testen, mixen, ausprobieren - haben wir tatsächlich im Mai 2022 Treu-Refill und unsren Online-Shop gelauncht. Wir bieten euch seitdem 3 Pulveressenzen an - ein Shampoo, einen Conditioner und ein Hand & Body Wash - 30g verpackt in Papiertütchen, die du mit 200ml Wasser mixt und somit dein angenehmes und haltbares Flüssigprodukt erhältst. Seit 2019 habe ich mit meiner Familie keine Einmalflaschen mehr im Bad verbraucht und lebe ganz einfach im Refill-Prinzip.